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Zerstörte Vielfalt, Berlin 1933 – 1938 – 1945

1933, 1938, 1945. Drei Daten, die Berlins Geschichte verändert haben. Januar 1933: die National-Sozialisten kamen an die Macht durch die Ernennung Adolf Hitlers vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Der Terror beginnt. November 1938: Synagogen brannten überall im Lande – die Novemberpogrome saßen den Anfang der Judenverfolgung. 80 Jahre nach der Machtübernahme und 75 nach der Pogrome erinnert die Stadt Berlin an die Zerstörung seiner Vielfalt durch das national-sozialistische Regime.

Zerstörte Vielfalt. Berlin, 1933 - 1938 - 1945

Zerstörte Vielfalt: die Open-Air Ausstellung

Am Themenjahr 2013 „Zerstörte Vielfalt, Berlin 1933 – 1938 – 1945“ beteiligen sich viele Berliner Institutionen, Museen, Gedenkstätten, Archive, Gemeinde, Künstler und Vereine. Sie bieten Ausstellungen, Vorträge, Workshops zum Thema das ganze Jahr an. Das Programm ist reichlich und auf Berlin.de finden Sie eine gute Übersicht.

Wenn man durch das Berliner Stadtzentrum spazieren geht, kann man sie kaum verpassen. Die Open-Air-Ausstellungen befinden sich an den meist besuchten Plätzen Berlins in den Stadtteilen Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg. Die weiß-roten großen Säulen präsentieren die „zerstörte Vielfalt“: Porträts von Menschen, deren Leben 1933 durch die „braune Macht“ geraubt wurde, von Akteuren, die gegen das NS-Regime Widerstand geleistet haben, von Deportierten aber auch von den Tätern.

Besonders berührend ist die Porträtausstellung am Lustgarten vor dem Berliner Dom. Sie präsentiert 200 Personen, die in den 20er Jahren zur kulturellen Vielfalt Berlins beigetragen haben. Ärzte, Sportler, Rabbiner/innen, Künstler/innen, Professor/innen … die verdrängt, vertrieben und viele davon deportiert und ermordet wurden.

Interessierte können die Biografien von den Einzelnen lesen wie z.B. vom Journalisten und Autoren Sebastian Haffner, der für seine „Geschichte eines Deutschen“ oder seine „Anmerkungen zu Hitler“ bekannt wurde oder von Cora Berliner, eine der ersten Professorinnen für Wirtschaftwissenschaften in Berlin, die Hunderte von Juden rettete und 1942 selbst deportiert wurde. Gleich nebenan zeigen weitere Säulen die Kurzbiografien von Widerstandskämpfern.
Am Wittenbergplatz wird die Geschichte der Ausgrenzung erzählt: Vom Boykott zum Pogrom und vor dem Rathaus Tiergarten der Weg der Deportierten.

Ausstellungen in den Berliner Museen

Sehenswert sind viele von den Ausstellungen in den Museen und Vereinen. Bis jetzt habe ich drei besucht. Das Deutsche Historische Museum präsentiert die Ausstellung zum Themenjahr: „Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933 – 1938“. Bis November 2013 kann man sie kostenlos besuchen. Sie bietet eine gute Einführung und Vertiefung in die Thematik: Wie vielfältig war Berlin in den 20er Jahren? Was ist ab 1933 passiert? Wie haben die National-Sozialisten das Terrorsystem durchgesetzt? Wer wurde betroffen? Welche waren die Konsequenzen?

Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas präsentiert im Raum 7 des Besucherzentrums ein Videoarchiv „Sprechen trotz allem“. Die Interviews zeigen Zeitzeugen und Überlebende und können an den Computerterminals gehört werden – ungeschnitten und in voller Länge. Zu den Interviews gibt es detaillierten Auswertungen und die Lebensläufe und Kurzbiographien, die das Porträt der Person vervollständigen.

Stadtführung Hitlers Berlin
Wenn Sie mehr über Berlin im Nationalsozialismus erfahren möchten, können Sie gerne die „Stadtführung Hitlers Berlin“ hier buchen.

Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Deutsches Historisches Museum
Täglich 10.00 – 18.00 Uhr

Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Georgenstraße 23
10117 Berlin
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
April – September Di – So, 10 – 20 Uhr
Oktober – März Di – So, 10 – 19 Uhr
Letzter Einlass 45 min vor Schließung

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