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Die Berlin Blockade

Das Luftbrückendenkmal Berlin-Tempelhof, Platz der Luftbrücke. Auch "Hungerkralle" von den Berlinern genannt.

Aus Sicht der Westmächten ist es wichtig, Deutschland wirtschaftlich aufzubauen. Das Land muss zwar Reparationen bezahlen aber es soll nicht in einer Krise wie in den 20er Jahren versinken. Aus diesem Grund führten die Westmächte am 20. Juni 1948 die neue Währung Deutsche Mark in den Westzonen ein. In Berlin allerdings nicht, da die Reaktion der UdSSR während den Verhandlungen negativ war. In der Tat ordnete drei Tage später die Sowjetische Militäradministration Deutschlands eine neue Währung für ihre Besatzungszone und ganz Berlin an. Damit blockierte die sowjetische Macht alle Verbindungswege zwischen den Westsektoren Berlins und der sowjetischen Besatzungszone. Die Versorgung der zweieinhalb Millionen Berliner dieser Sektoren war nicht mehr möglich.

die Luftbrücke…

Die Berliner verlassen? Auf keinen Fall! Die Westmächte beschlossen, die Herausforderung anzunehmen. Elf Monate lang haben Briten und Amerikaner die Westberliner über den Luftweg versorgt. Drei Luftkorridore für den Überflug der sowjetischen Besatzungszone wurden schon 1945 festgelegt. Britische und amerikanische Transportgüter sind alle 3 Minuten sogar alle 60 Sekunden zu Ostern 1949 in West-Berlin gelandet! Dafür standen die Flughäfen Tempelhof und Gatow zur Verfügung. Doch waren ihre Landebahnen für die sichere Landung solcher Transportmaschinen nicht lang genug. Aus diesem Grund wurde während der Blockade ein dritter Flughafen im West-Berlin im französischen Sektor gebaut: der Flughafen Tegel. Das auch in Rekordzeiten: in nur 85 Tage war die damals längste Rollbahn Europas einsatzbereit.

Die Grundversorgung konnte gesichert werden: Niemand ist verhungert. Dank der Initiative des amerikanischen Pilots Gail Halvorsen haben Kinder sogar Süßigkeiten aus den USA schmecken können. Er hatte die tolle Idee, Candies an aus Taschentüchern selbst gebastelte Fallschirme zu hängen und sie beim Anflug auf Tempelhof abzuwerfen. An die so genannten „Rosinenbomber“ und an den „Schokoladenpilot“ erinnern sich die Berliner heute noch.

Im Mai 1949 wird die Blockade aufgehoben und die Bundesrepublik Deutschland gegründet, im Oktober folgt die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. Die Blockade war der erste Versuch gewesen, die Westmächte aus Berlin herauszudrängen. Das Verhältnis zwischen der UdSSR und den Westmächten ist von da an höchst gespannt.

und die Kluft zwischen den ehemaligen Alliierten

Während die innerdeutschen Grenzen immer besser kontrolliert wurden und der „eiserne Vorhang“ ab 1952 den Weg nach dem Westen erst mal endgültig sperrte, bot Berlin weiterhin gute Fluchtmöglichkeiten nach dem Westen. Für die sowjetische Führung stellte das freie West-Berlin einen „Splitter“ dar, der aus dem Herzen des „sozialistischen Europas“ entfernt werden müsse.

Seit dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 nimmt der Strom der Flüchtlinge ständig zu. 1961 haben über 2,6 Millionen DDR-Bürger ihr Land verlassen. Dies hatte für die wirtschaftliche Stabilität der DDR und den Erhalt der “sozialistischen Diktatur” schwere Konsequenzen. Im Frühjahr 1961 scheint die DDR vor dem wirtschaftlichen und politischen Zusammenbruch zu stehen.

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